|
Die "Büssing-Spinne"
von Holger Werner und Andreas John
Die Firma Büssing
aus Braunschweig nahm die Internationale Automobil- und
Motorrad-Ausstellung
1936
(so wurde die IAA von 1933-1939 genannt) zum Anlaß, ein
vom Künstler Ernst Neumann-Neander
völlig neugestaltetes Kühlergesicht vorzustellen.
Kühlergrille mit Büssing-NAG-Logo
|
Auf einem aus Chromzierleisten
gebildeten, stilisierten Wappen prangt als oberer Abschluß
das Firmenlogo. Auf den anfangs noch produzierten Haubenwagen
sehen wir das Büssing-NAG-Logo.
Im Volksmund oft als Büssing-Spinne bezeichnet,
ist der offiziell verwendete Ausdruck "Wappenkühler".
Später entfiel das "NAG-Fähnchen"
und obenauf war nur noch das Büssing-Logo zu sehen,
wie wir es von den Trambussen kennen.
(Als Trambus wurden fortan jene Busse bezeichnet, die
als "ein Fahrzeug mit waggonähnlichem Wagenkasten, der
auch das Triebwerk enthält", wie es im Gebrauchsmusterschutz
von 1929 heißt, anzusehen sind.)
|
D2U 64 der BVG Berlin
Die
Anzahl der Chromleisten variiert zwischen 9 und 20 Leisten, wie wir
sie vom Büssing-NAG 900 TU kennen.
Büssing 5000 T mit Ludewig-Aufbau
|
5000 TU mit Werksaufbau
|
Das Erscheinungsbild des Kühlergrills der Büssing Omnibusse
blieb nun über viele Jahre unverändert.
Während der TU 10 (rechts)
noch mit der vollen Büssing-Spinne vorfährt, hat der 13 RU 10 (unten)
eine drastische Änderung erfahren. Es scheinen sämtliche Chromleisten
zu einer zusammen- geschoben zu sein und darunter sieht man ein
auf dem Kopf stehendes, abgerundetes Trapez mit dem Firmennamen.
13 RU 10
|
TU 10, Baujahr 1956
|
Ein wenig besonnen zeigten sich
die Designer dann bei den "adeligen" Bussen der Baureihen Senator,
Konsul, Präsident und Präfekt. Nun gibt es wenigstens wieder
fünf Chromleisten, von denen die beiden oberen miteinander verschmolzen
sind, und dahinter liegt das Trapez.
|
|
Das auf dem Bild oben zu sehende Design hatte langen Bestand und
zierte auch noch den VÖV-Prototyp
Präfekt 13 aus dem Jahr 1967.
In den Folgejahren wird der Büssing-Löwe stilisiert und es gibt
mehrere verschiedene Erscheinungsformen.
Büssing U 12 mit Gräf
und Stift-Aufbau Baujahr 1977
|
MAN-Büssing
BS 110 V
|
MAN-Büssing SL 195
mit MAN-Büssing Schriftzug
|
MAN-Büssing SL 195
nur mit Büssing-Schriftzug
|
Eine letzte Änderung gab es mit der Integration
der "Spinne" in ein Kühlergitter (links), bevor dann der
Büssing-Schriftzug durch MAN (mitte) ersetzt wurde.
Ein kleiner Trost für alle Büssing-Fans mag es sein, daß
selbst auf den modernen Linien- und Reisebussen der Marke MAN noch der
Büssing-Löwe brüllt (rechts).
Text und Fotos: Holger Werner und
Andreas John
Home
|